10.02.2022

Let's get started 2022

Aufbruch oder Umbruch? Wie steht es um die Film- und Fernsehbranche im Schatten der anhaltenden Corona-Pandemie?

Das war das Motto unseres diesjährigen Let’s get started Livestreams, den SKW Schwarz gemeinsam mit dem Medienboard Berlin-Brandenburg und der Investitionsbank des Landes Brandenburg am 27. Januar 2022 veranstaltet hatte. Den Mitschnitt finden Sie am Ende des Beitrags.

Als eine der führenden Kanzleien der Medienbranche beschäftigt uns natürlich, was der Gesetzgeber vorhat: Der Koalitionsvertrag ist ambitioniert und spricht viele Themen an, von Investitionsverpflichtungen über die steuerliche Behandlung von Koproduktionen bis hin zu steuerlichen Anreizmodellen. Aus unserer Sicht besonders begrüßenswert ist natürlich, dass die steuerliche Behandlung von Koproduktionen zukünftig rechtssicherer gestaltet werden soll. Dies ist seit langem eine zentrale Forderung der Produzenten in Deutschland und eine Lösung dringend notwendig. Auch der Dauerbrenner „Vergütungssituation für Kreative“ ist eine wichtige Thematik. Das wären alles Themen, die ein eigenes Panel verdienen.

Louis Klamroth sprach mit unseren Gästen über all das, was die Branche in 2022 beschäftigt. Zu Gast im Livestream waren Dr. Lisa Blumenberg (Filmproduzentin, Letterbox Filmproduktion), Randa Chahoud (Regisseurin, Autorin), Martina Zöllner (Kultur- und Fictionchefin des Rundfunk Berlin-Brandenburg), Christoph Fisser (Vorstand Studio Babelsberg AG, Produzent), Gerhard Meixner (Filmproduzent Razor Film) und Philip Pratt (Leiter Deutsche Originals, Amazon Studios).

Der Fachkräftemangel beschäftigte die Speakerinnen und Speaker in einer längeren Diskussion. Trotz anhaltendem „Produktionsbooms“ kämpft die Branche mit fehlenden Kapazitäten und entsprechenden Infrastrukturen, wie die Gäste berichteten.

Auch wir erleben den Fachkräftemangel in unserer täglichen Beratungspraxis. So wird es für die Produzent/innen schwieriger, Mitwirkende bereits in einem frühen Stadium vertraglich an eine Produktion zu binden. Deshalb sehen wir vermehrt, dass Produktionen aus diesem Grund - zumindest teilweise - ins Ausland verlagert werden.

Die Auswirkungen der Pandemie waren natürlich auch Gesprächsthema und die Frage, wohin sich die Branche bewegt, welche Entwicklungen dauerhaft sind oder welche durch die Pandemie hervorgerufen wurden, lässt sich auch von den Gästen schwer beantworten.

Die Pandemie hat auch unsere Beratungspraxis vor neue rechtliche Fragen und Herausforderungen gestellt. Insbesondere im Bereich des Arbeitsrechts (Kurzarbeit, Schutz- und Hygienekonzepte) aber auch in vielen weiteren Bereichen haben sich Fragen aufgetan, die wir für unsere Mandant/innen gelöst haben – Stichwort: Drehabbrüche und -Unterbrechungen, Fragen zum Ausfallfond I und II, förderrechtliche Fragestellungen.

Wohl auch durch die Pandemie forciert sind die Umbrüche im Nutzerverhalten und die damit einhergehende Konkurrenzsituation in der Streaminglandschaft. Wird Kino wieder mehr genutzt werden? Wie werden sich die Mediatheken weiterentwickeln? Diese und weitere spannende Fragen wurden in der Paneldiskussion beleuchtet.